23.01.2018 | Grosse Viersener Karnevalsgesellschaft holte die närrischen Stars in die Festhalle

Ein Heiratsantrag, ein gestohlener Hamm wer net-Hammer und Darbietungen der Extraklasse dominierten den 12. Närrischen Frühschoppen der Grossen Viersener Karnevalsgesellschaft.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen

Viersen – Zeitweise war kaum noch Platz im großen Saal der Viersener Festhalle, zu dem die Grosse Viersener Karnevalsgesellschaft bereits zum 12. Mal eingeladen hatte. Die beliebte Karnevalsgesellschaft hatte mit ihrem diesjährigen Motto „Fründe fiere tesame“ die Karnevalisten gerufen und diese waren dem närrischen Ruf weit über die Grenzen des Niederrheins hinaus gefolgt. Nicht verwunderlich, denn die GVK ist mittlerweile bekannt für ein hochkarätiges Programm mit erstklassigen Stars des Brauchtums. Noch bevor das Programm in Fahrt kam, nahm sich die Gesellschaft einige Minuten für sich selber heraus, denn KLN-Schatzmeister Helmut Völker war angereist um GVK-Mitglied Klaus Benden mit dem Verdienstorden in Gold für seine langjährige Unterstützung des närrischen Brauchtums auszuzeichnen und auch Präsident Hubert Oistrez ließ es sich nicht nehmen einen besonderen Dank an seine beiden Vorgänger Sven Engelbergs und Hans-Joachim Baumbach auszusprechen, die in den letzten Jahren den Verein engagiert gestärkt und vorangetrieben hatten.

Ihnen allen zur Ehre und zur Freude der Gäste tanzte die GVK-Stadtgarde an diesem Morgen zum ersten Mal ihren diesjährigen Sessionstanz, an den sich gekonnt die erneut gewachsene weibliche Tanzgarde der GVK anschloss. Unter begeistertem Jubel gab es von ihnen eine beklatsche Zugabe, bevor sich dann ebenfalls die Tollitäten der Gesamtstadt Viersen zu der GVK auf die Bühne gesellten. Nach ihren Auftritten und überraschend für alle Karnevalisten ergriff der langjährige Moderator Frank Schippers (Schippi) einmal ganz persönlich das Mikrofon und nutzte die Gunst der Stunde für einen Heiratsantrag, den es so noch nicht gegeben hat. Auf Knien überraschte er seine langjährige Lebensgefährtin, die in diesem Jahr mit ihm in der Begleitung des Viersener Prinzenpaares kurzerhand zur glücklichen Verlobten wurde.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Traditionell übergab die Grosse Viersener Karnevalsgesellschaft 999,- Euro an die Kinderprinzenpaare der Stadt zur Förderung des Nachwuchses und den Erhalt unseres schönen Winterbrauchtums, bevor dann das eigentliche Programm auf der Bühne startete.
Den Saal heizten neben DJ Detlef Belk so die Jungen Trompeter an, an die sich als Überraschung die FDC-Teens der Tanzschule Fauth anschlossen. In bunten Kostümen begeisterten sie die Menge, die allen Künstlern an diesem Tag zeigte, dass sie zum Feiern bereit war. Die Köllner Mundart-Band, die Cöllner, die 2007 gegründet wurde und ihren Durchbruch im Kölner Karneval ihrem Titel „Winzerin vom Rhein“ erlangte, brachte natürlich auch „Dat alles is Kölle“ auf die Bühne und sorgte für einen Chor aus rund 1.000 Karnevalisten die Schunkelnd die Festhalle zum Beben brachten. Stimmung pur und auf einem stetigen Höhepunkt der gar nicht mehr zu versiegen schien. So schlossen sich ihnen die Swinging Funfares an. Die perfekt aufeinander abgestimmte Big-Band mit erstklassigen Gesangssolisten schaffte es die Messlatte des Tages noch einmal höher zu legen. Eine Messlatte, die allerdings auch PrinzenGarde Köln oder die TC Rheinmatrosen ohne weiteres hielten. Sie alle sind gern gesehene Gäste auf den großen Bühnen des närrischen Winterbrauchtums.

Ein fantastischer Frühschoppen, dem die Big Maggas, die schönste Boygroup der Welt mit handgemachter Musik und schrägen Showeinlagen noch die Krone aufsetzen, während auf der Bühne unerwartet ein riesiger Hammer der Gesellschaft „Hamm wer net“ auftauchte. In guter Maskottchen-Tradition war dieser 4 x 2 Meter große Hammer von der Jugend der Grossen Viersener Karnevalsgesellschaft  unter Beihilfe der Zugleitung des FAVK am Abend zuvor bei der Sheriff-Verleihung, also während der Sitzung im Ev. Gemeindehaus, der KG Hamm wer net entführt worden. Der Hammer, der im letzten Jahr zum Karnevalswagen der Hammer gehörte, sollte ursprünglich gegen ein kleines, mit einer Hopfenkaltschale begleitetes, Entgelt wieder zurückgegeben werden.

Beim Aufräumen am nächsten Morgen bemerkten die Hammer Karnevalisten den Verlust und fassten spontan den Beschluss, diese „Entwendung“ des einen Hammers als Kaufangebot der Grossen Viersener zu werten, denn hier gab es noch einen zweiten Hammer. Diesen brachten Hamm wer net-Vorsitzender Michael Berghausen mit seinen Mitgliedern quer durch Viersen sogar noch zum Frühschoppen mit, der zu einem ansehnlichen Bierpreis an die GVK verkauft wurde. „Die Blauen“ sind jetzt Eigentümer von zwei selbstgebauten Styropor-Hämmern der Hammer und die Hammer Karnevalisten haben diese Session keinen Durst mehr zu leiden.
Die Hammer Karnevalsgesellschaft nahm es mit Humor, feierte den Auszug gemeinsam mit „den Blauen“ und, da kann können sich die Viersener Karnevalisten sicher sein, legte gemeinsam mit der Grossen Viersener Karnevalsgesellschaft den Grundstein für ein gemeinsames närrisches und freundschaftlich verbundenes Triezen. (dt/Rheinischer Spiegel)